Die Strecke war nicht neu. Bereits 2007 hatten einige Ruder/innen des SRC die Elbe von Decin (CZ) bis Meißen zurückgelegt. Einige von damals waren auch heuer wieder dabei und wussten manche Anekdote von jener Fahrt zu berichten. So durfte ein Teilnehmer, der unglücklicherweise seinen Pass vergessen hatte, nicht per Zug in die Tschechische Republik einreisen, sondern wurde mit "Begleitschutz" wieder in die BRD zurückverfrachtet.

Von derartiger Unbill blieb die ausgesprochen große Gruppe - es nahmen nicht weniger als 21 Ruderinnen und Ruderer teil - in diesem Jahr verschont. Zum einen hatten alle ihre Ausweise dabei, zum anderen wollte diese auch gar niemand sehen. Die gesamte Wanderfahrt verlief ausgesprochen harmonisch und ohne erwähnenswerte Pannen. Ein kleiner Zusammenstoß mit einer Boje, den "Admiral Rudi" erstaunlich gelassen wegsteckte, war praktisch nicht der Rede wert.

Strategisch geschickt hatten Ulli und Hans die Jugendherberge Pirna als Basis-Camp ausgewählt. Von dort fuhr die Mannschaft am ersten Tag per Bahn, bzw. Kleintransporter nach Decin, dem Ausgangspunkt der ersten Etappe. Schnell waren die 4 Boote ("Carl Orff", "ismirdochwurscht", "Der blaue Gig-Vierer" und "Admiral Rudi") aufgeriggert und in die Elbe, die in Tschechien "Labe" heißt, eingesetzt. Der erste Abschnitt führte nach Königstein, wo wir die hoch über dem Elbetal thronende Festung besichtigten. Ein erster kultureller Höhepunkt. Abends legten wir in Pirna beim dortigen Ruderclub, dem an dieser Stelle für die freundliche Unterstützung herzlich gedankt sei, an.

Weiter ging's am Samstag. Die zweite Etappe führte von Pirna nach Meißen mit Zwischenstopp in Dresden. Die Skyline der sächsischen Metropole, die nicht umsonst gerne "Elbflorenz" genannt wird, ist vom Wasser aus wirklich grandios. Schade, dass der Fluss extrem Niedrigwasser führte. Wir legten direkt gegenüber der "Brühlschen Terrasse" an und pausierten im "Biergarten am Narrenhäusl". Einige meinten, die Lokalität sei durchaus treffend gewählt gewesen. Am späten Nachmittag erreichten die Boote Meißen, das Ende der Ruderfahrt. Etwa 92 Flusskilometer waren erfolgreich gemeistert.

Der Sonntag war für eine Stadtbesichtigung Dresdens reserviert, was zweifellos das kulturelle Highlight darstellte. Am Ende waren sich alle einig, eine supertolle Wanderfahrt erlebt zu haben. (HW)